Der ThSV Eisenach empfängt am Freitag, 26.04.2024 um 20.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den TBV Lemgo Lippe. Der auf Tabellenplatz 15 vorgerückte Aufsteiger von der Wartburg lechzt nach weiteren Punkten, will den Klassenerhalt so rasch wie möglich perfekt machen. Die Gäste aus dem Lipperland haben gerade einmal drei Zähler mehr als der ThSV Eisenach auf dem Konto. Es dürfte eine spannende Partie werden. 

Wir sprachen vor der Partie mit Eisenachs Trainer Misha Kaufmann: 

Ihre Mannschaft hält sich von den Abstiegsrängen fern, knackte mit dem 33:28-Sieg über den TVB Stuttgart die 20-Punkte-Marke, rückte auf den 15. Tabellenplatz vor und nur das geringfügig schlechtere Torverhältnis hält sie von Rang 14 fern. Alles in Butter?

Die Situation ist sehr gefährlich. Der Kopf spielt uns Streiche. Es fühlt sich alles zu gut an, doch das ist gefährlich. Vorsicht! Unser 5-Punkte-Polster kann schnell weg sein. Das, was wir uns hart erarbeitet haben, dürfen wir nicht gefährden. Ich erinnere an die Spiele am Anfang des Kalenderjahres, die wir ganz knapp verloren und einen hohen Tribut gezollt haben. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das heißt, bei uns muss jeder seinen Job machen, sonst könnte es noch eine enge Kiste werden. Wir sind noch lange nicht durch. Ich will, dass bei allen der Kopf arbeitet, der Focus auf der richtigen Sache liegt!

Sie haben gegen den TVB Stuttgart über weite Strecken ohne Linkshänder im Rückraum gespielt…?

Malte Donker muss ein hohes Pensum gehen, ich habe daher mal auf Rechtshänder gesetztund die boten eine überragende Leistung, sind viel in die Tiefe gegangen. Ich konnte Malte Donker schonen, andere sind in die Bresche gesprungen. Yoav Lumbroso und Mateusz Kornecki trumpften auf. Wir boten nicht unser bestes Spiel, agierten teilweise fahrlässig. Wenn Mateusz Kornecki im Tor nicht so glänzend gehalten hätte, das Ganze hätte auch anders ausgehen können. 

Sie haben doch auch Linkshänder Alexander Saul im Kader?

Bei ihm fehlt mir momentan die Durchschlagskraft. Die Rechtshänder sind im eins gegen eins stark. Alex Saul setzt in Überzahl, beim 7 gegen 6, gute Akzente. Ich bin mir sicher, die Rolle von Alex Saul wird auch wieder viel größer. Unsere Mannschaft soll Erfolg haben, dafür stelle ich nach bestem Wissen und Gewissen auf. Rechtshänder im rechten Rückraum tun uns aktuell gut. 

Marko Grgic erhielt eine Einladung zur Nationalmannschaft. Diese schien ihn gegen den TVB Stuttgart regelrecht zu beflügeln…?

Ich und wir alle freuen uns, dass er diese Chance bekommt. Er hat ja schon über einen längeren Zeitraum eine Super-Leistung gezeigt. Gegen den TVB Stuttgart erwischte er einen Sahnetag. Wichtig, er bleibt auf dem Boden, weiß, worauf es ankommt. 

Jetzt stürmt vieles auf den 20-jährigen Marko Grgic ein, der eine Ausbildung zum Bankkaufmann beim ThSV-Partner Wartburg-Sparkasse absolviert, diese Woche zwei Prüfungen in Erfurt zu schreiben hatte. Wie gehen Sie als sein Trainer damit um? 

Wenn er eine Frage hat, einen Rat braucht, kann er zu mir kommen. In diesen Tagen liegt sein Focus auf der Schule – und das ist richtig. Das hilft ihm auch, dem Trubel um seine Nationalmannschafts-Einladung zu entfliehen. Schön, dass der 20-jährige Bursche diese Aufmerksamkeit bekommt, er ist gut beraten, weiter hart an sich zu arbeiten, den eingeschlagenen Weg mit aller Konsequenz weiter zu beschreiten. 

Nun kommt der TBV Lemgo Lippe, gerade einmal drei Punkte mehr als Ihr Team auf dem Konto. Wie gehen Sie die Partie an? 

Wir haben uns wie zu jeder anderen Partie auch auf diese intensiv und akribisch vorbereitet, mit der vollen Absicht, diese zu gewinnen. 

Ihr Ziel bis zum Saisonende?

Ich schaue nicht so weit in die Zukunft. Für mich ist immer die nächste Partie die entscheidende. Und so liegt mein Focus auf dem Freitagabend. Genau so werde ich die nächsten Wochen angehen.

Th. Levknecht