Wer wird Landesmeister? Wer steigt auf? Wer steigt ab? 

Hochspannung am letzten Spieltag in der Handballoberliga der Männer/ Mittendrin der ThSV Eisenach II – aber wohl ohne Aufstiegschance

Armend Alaj trifft im Hinspiel beim 34:28-Sieg des ThSV Eisenach II über den VfB TM Mühlhausen - sportfotoseisenach

In der Handballoberliga der Männer fallen die Entscheidungen um Titel, Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga und Abstieg wahrscheinlich am kommenden Wochenende, am letzten Spieltag. Vielleicht aber auch erst im Nachgang, wenn sich der Meister oder gegebenenfalls der Vizemeister verbindlich erklären, ob sie das Aufstiegsrecht wahrnehmen. Der aufstiegswillige ThSV Eisenach II hat wohl nur noch theoretische Chancen, nächste Saison eine Spielklasse höher an den Start zu gehen. Die Zahl der Absteiger aus der Oberliga richtet sich nach der Zahl der Absteiger aus der Mitteldeutschen Oberliga. 

Ganz eng geht es um den Landesmeistertitel zu. Bei Punktgleichheit entscheiden die direkten Vergleiche. Der VfB Mühlhausen hat alles selbst in der Hand, um sich mit dem Landesmeistertitel zu schmücken. In Mühlhausen (Sporthalle Berufliche Schulen, Sondershäuser Landstraße) treffen im Top-Spiel am Samstag, 04.05.2024 ab 19.00 Uhr der VfB TM Mühlhausen und der ThSV Eisenach II aufeinander. Verlassen die Gastgeber als Sieger das Parkett, sind sie Thüringer Landesmeister. Die tags darauf beim Tabellen-Letzten Post SV Gera antretende SG Suhl/Goldlauter könnte nach Punkten mit dem VfB TM Mühlhausen gleichziehen, doch der direkte Vergleich geht mit zwei Siegen klar an das Team aus dem Unstrut-Hainich-Kreis. Für die SG Suhl/Goldlauter bliebe Platz 2, für den ThSV Eisenach Platz 3. Siegt der ThSV Eisenach II in Mühlhausen, kann das Mehrnationenteam der SG Suhl/Goldlauter bei eigenem Doppelpunktgewinn in Gera den Meistertitel bejubeln. Der VfB Mühlhausen käme auf Platz 3 ein. Der punktgleiche ThSV Eisenach II würde aufgrund des direkten Vergleiches auf dem Silberrang landen. Ungeklärt bei allen möglichen Szenarien die Frage, wer steigt in die Mitteldeutsche Oberliga auf? Das Aufstiegsrecht geht natürlich zuerst an den Titelträger. Verzichtet dieser, geht das Aufstiegsrecht an den Zweiten. Verzichtet dieser auch, gibt es keinen Aufsteiger. Bisher haben der ThSV Eisenach II und die SG Suhl/Goldlauter ihren Aufstiegswillen bekundet. 

Torhungriger Angriff gastiert bei zweitbester Abwehr 

Der ThSV Eisenach II stellt mit 715 Saisontreffern (im Schnitt 34) das torhungrigste Team der Liga. Er trifft in Mühlhausen auf das Team mit der zweitbesten Abwehr der Liga (im Schnitt nur etwas mehr als 23 Gegentore). Der ThSV Eisenach II kassiert im Schnitt knapp 29 Gegentore. „Eine Partie, die auch aus dieser Konstellation Spannung und Dramatik verspricht“, blickt Qendrim Alaj, der Spielertrainer ThSV Eisenach, auf den Samstagabend. Der VfB TM Mühlhausen rechnet zum Saison-Showdown mit einer großen Zuschauerkulisse. Viele blau-weiße Fans werden aus der Wartburgstadt erwartet. „Ein letzter Spieltag mit den finalen Entscheidungen oben und unten, das gab es lange nicht. Es knistert allenthalben“, unterstreicht Qendrim Alaj. Dass sein Team wahrscheinlich nur das Zünglein an der Waage sein kann, ärgert ihn. Die Heimniederlage gegen die HSG Werratal verhindert aus seiner Sicht den ganz großen Wurf. „Wir werden noch einmal alles reinhauen, um das Maximale zu erreichen. Jeder unserer Spieler wird darauf brennen, beide Zähler mit unter die Wartburg zu nehmen“, erklärt Qendrim Alaj. Er muss auf die verletzten Julius Brenner, Leif Katzwinkel und Felix Cürten verzichten. 

VfB TM Mühlhausen unter Erfolgsdruck

„Wir sind heiß wie Fritten auf den Titel“, war aus dem Lager des VfB TM Mühlhausen zu hören. Angesichts der Ausgangslage wird der Titel vom Gastgeber auch erwartet. Wie er mit diesem Druck umgeht, der Samstagabend wird es zeigen. „Im Saisonverlauf hatten wir mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Für den Samstag sind alle da“, lässt Mühlhausens Coach Karsten Knöfler wissen. Er wird mit voller Kapelle auflaufen, hofft auf viele Treffer seines Rückraum-Shooters Markus Lentzko (vormals Markus Bergmann), der bisher 122 Treffer erzielte, im Durschnitt über 8 Tore je Spiel. Er bestreitet am Samstag sein letztes Spiel. Die bei der 28:34-Niederlage in Eisenach fehlenden Mazedonier Ivica Lazarovski und Martin Ginov sind ebenso dabei wie die Ex-Eisenacher Adrian Winkler und Moritz Rahn. Einer 22:23-Niederlage am 09.03.2024 beim SV Blau-Weiß Goldbach/Hochheim ließen die vom ehemaligen Eisenacher Nachwuchskoordinator und Trainer Karsten Knöfler betreuten Mühlhäuser 5 Siege, darunter ein 26:18 über die SG Suhl/Goldlauter, folgen. „Der Abend könnte ein schönes Handballfest werden“, blickt Karsten Knöfler auf den Samstagabend. Beide Mannschaften wollen im Anschluss in gemütlicher Runde die Saison ausklingen lassen. 

 

Geleitet wird die Partie von Sascha Hauke und Christian Lindig. 

Th. Levknecht

Philipp Urbach, der Kapitän des ThSV Eisenach II, beim Hinspiel gegen den VfB TM Mühlhausen - sportfotoseisenach
Auf Treffer von Rechtsaußen, hier von Florian Müller beim Hinspiel, setzt der ThSV Eisenach II auch beim Rückspiel kommenden Samstag - sportfotoseisenach
Beim Hinspiel in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle war Mühlhausens Trainer Karsten Knöfler enttäuscht von der Leistung seines Teams - sportfotoseisenach
Im Angriff und in der Abwehr gefordert: Leonard Toelke. hier im Hinspiel gegen den VfB TM Mühlhausen - sportfotoseisenach